Montag, 2. März 2015

Abnehmen/fitter werden macht nicht automatisch glücklich

Mit 16 Jahren war ich voller Überzeugung - wenn ich abnehmen würde wäre mein Leben schöner, ich wäre glücklicher, beliebter und Jungs würden mir mehr Aufmerksamkeit schenken. Langsam aber sicher nahm ich über ein eineinhalb Jahre ab bis ich schließlich mein damaliges Wunschgewicht erreicht hatte.

Doch war ich glücklicher? Zufriedener? Mochte ich mich selbst so wie ich bin?
Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich langsam und sicher in eine Essstörung gerutscht war hatten sich meine Vorstellungen leider nicht erfüllt.

Einige Jahre später nahm ich wieder zu, baute Muskeln auf und besaß sogar die Anzeichen eines Sixpacks. Doch war ich diesmal wirklich zufrieden mit mir?
Um einiges mehr als zu den schlimmsten Zeiten meiner Essstörung doch wirklich akzeptieren tat ich mich immer noch nicht.

Durch eine Sportverletzung war ich zu einer Pause gezwungen und in dieser Zeit wurde mir bewusst, dass meine Zufriedenheit während meiner fittesten Phase nichts mit mir zu tun hatte. Nur mit dem was ich sah. Daran hing mein Glück. Welches durch schwindende Muskeln und langsames Zunehmen auf der Waage verschüttet wurde.

Während meiner Auslandsreise und all den Dingen, welche ich sah und entdeckte begann ich mein Glück und meine Freude nicht mehr nur an mein Körpergewicht und irgendwelche Ideale zu hängen. Sondern an Momente, welche ich erleben konnte, Menschen die ich traf und meine Freunde und Familie zurück zu Hause. Obwohl ich nicht mehr wirklich fit aussah und dank leckerem Essen auch wieder zunahm.

Zurück Daheim fiel ich in ein Loch. Ein rießiges Reisetief. Ich fiel zurück in alte Muster. Aß meine Gefühle. Verabscheute mich jeden Tag von neuem. Konnte nach mehr als 5 Kilo Zunahme innerhalb kurzer Zeit nicht mehr in den Spiegel sehen oder in meinen Kleiderschrank.
Irgendwann kam der Punkt an dem ich feststellte, wenn ich mich nicht jetzt lerne zu akzeptieren wird mich 5 Kilo weniger auch nicht wirklich glücklicher machen. Es wird nur der Schein sein.

Und ich möchte meine Lebensfreude nicht mehr an einem Gewicht oder an einer bestimmen Vorstellung meines Äußeren fest machen.
Denn allein dies macht nicht glücklich! Glaubt mir ich kann es bezeugen!
Eure Freunde und eure Familie lieben euch - egal bei welchem Gewicht, durchtrainiert oder mit etwas mehr um die Hüften.

Ich will euch nicht hiermit verbieten abzunehmen um euch noch wohler zu fühlen - aber es wichtig, dass ihr euch akzeptiert egal in welcher Lebenslage. Nicht, dass ich das mit Löffeln gegessen hätte und ich zweifel an mir auch viel oft. Doch das ist ein Punkt an dem ich arbeiten möchte. Und ich möchte euch motivieren dies ebenfalls zutun.
Vor allem bin ich überzeugt, dass dies mir auch helfen wird meine FA Probleme in den Griff zu bekommen und mein Leben gesünder und glücklicher zu gestalten.
Was ich mit diesem langen Text eigentlich sagen will:

Strebt ruhig das gesunde Gewicht an, den durchtrainierten Körper aber hängt nicht euren Wert und euer Glück daran! Denn das wird euch nur unglücklich machen.




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