Donnerstag, 31. Mai 2012

An das Mädchen im Spiegel

Ich hoffe es gefällt euch und ihr könnt damit was anfangen! :)



Wir müssen für unser Leben selber entscheiden,
Ob wir aus goldenem Käfig entfliehen,
Wie müssen selbst aus unseren Mustern aussteigen,
Um in die Welt hinaus zu ziehen.

Vielleicht können wir uns voll Liebe ansehen,
Ich würd dich in den Armen sanft wiegen,
Ein Stück aufeinander zugehen –
Das biet ich dir an, Mädchen im Spiegel!

Vielleicht wären wir auch manchmal zerstritten,
Möchten Spiegelbild nur zerschlagen,
Aber das sind bloß Momente, voller Tränen gelitten,
Wissen wir immer, wir werden uns wieder vertragen.

Wir hätten Momente, da gäb es nur uns,
Wir lächelten, schenkten uns Licht,
Ich würde wispern: Du bist schön, du bist Kunst,
Sanfte Fingerspitzen fahren übers Gesicht.

Und wir würden uns an schlechten Tagen ansehen,
Ich würde dich auch an diesem Tag lieben,
Ein Stück aufeinander zugehen,
Das biet ich dir an, Mädchen im Spiegel!

Sich zu befreien bedeutet kämpfen zu lernen,
Mach kaputt, was dich kaputt macht, doch zerstör dich nicht selbst,
Sich zu befreien, um andere Herzen zu wärmen,
Warme Herzen fangen dich dann wenn du fällst.
Wo finden wir Glück, Sehnsucht und Echtheit?
Was gibt uns Liebe, was gibt uns Halt?
Wo können wir ruhen, der Weg, ist er noch weit?
Komm, wir schenken uns Wärme, machen die Welt weniger kalt!

Sonntag, 27. Mai 2012

Healthy Lifestyle - Erste Schritte in Richtung Leben

Ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, lernen sich und seinen Körper zu lieben, sich die nötigen Entspannungsphasen gönnen und dabei noch Spaß haben. Ganz schön viel auf einmal. 
Besonders wenn man unter psychischen Erkrankungen wie Essstörung, oder Depressionen leidet ist es gar nicht so leicht, alte Gewohnheiten zu brechen. Man kann kaum von heute auf morgen sagen "Ab jetzt lebe ich gesund und bin glücklich." 
So einfach ist das leider nicht. Trotzdem kann man mit kleinen Schritten anfangen, Dinge zu ändern.


Wer unter einer Essstörung leidet, wird nicht plötzlich gesund essen können. Zu groß sind die Ängste vor den Kalorien, oder das Verlangen, sich mit ungesundem Essen vollzustopfen. Im Endeffekt muss man wirklich etwas ändern wollen und der inneren Stimme, die einen wüst beschimpft, Einhalt gebieten. Deshalb lautet die Devise: Selbstakzeptanz. Wer sich selbst mag, dem fällt es leichter, sich etwas Gutes zu tun, was in diesem Fall bedeutet, gesund zu essen. Wie man lernt, sich selbst zu akzeptieren, hat Arya ja im vorherigen Post beschrieben. Natürlich ist das ein langer Weg und es wird ab und zu Rückschläge geben. Es wird passieren, dass du das Gefühl hast, zu viel gegessen zu haben und dich selbst verachtest oder, dass du dich mit Essen vollstopfst und gegebenenfalls erbrichst. Gesund zu werden ist ein Prozess, der nicht gleichförmig verläuft. ABER: Es ist die Mühe wert, denn auch wenn es nicht gleich jeden Tag klappt, wird es immer mehr Tage geben, an denen du es schaffst. Mit der Zeit wirst du merken, dass es dir mit einer gesunden Ernährung besser geht. Du wirst mehr Energie haben, Haut und Haare werden gesünder aussehen und du wirst viel mehr Freude empfinden können. Auf dem Weg rückfällig zu werden ist völlig in Ordnung und gerade am Anfang auch normal. Wichtig ist nur, dass du nicht aufgibst. Wenn du dich schlecht fühlst, weil du z.B. zu viel gegessen hast, hilft es oft, mit anderen darüber zu reden. Wenn es euch so geht, könnt ihr jederzeit einen von uns anschreiben (auch Anonym, wenn ihr euren Namen nicht nennen wollt). Wir helfen euch gern weiter. Demnächst wird zu diesem Zweck auch ein Kummerkasten eingerichtet.



Eine weiterer wichtiger Schritt ist es, seine Aktivität zu steigern. Psychisch Erkrankte neigen oft dazu, sich zurückzuziehen und von anderen zu isolieren. Sport ist eine gute Möglichkeit, dieses Verhalten zu ändern.
 Im Prinzip ist es egal, was ihr macht, die Hauptsache ist, dass es euch Spaß macht. Nun ist es oft gar nicht so einfach, sich dazu zu motivieren. Hier gibt es leider keine Patentlösung, aber es gibt dennoch verschiedene Wege, sich zum Sport zu motivieren. Manchmal hilft ein Trainingsplan. Wenn du das versuchen willst, nimm dir für den Anfang nicht zu viel vor! Wenn man es mal nicht schafft, kann das schnell dazu führen, dass man die Motivation verliert. Versuch es doch für den Anfang mit 1-2 mal pro Woche. Es geht nicht darum, sofort eine richtige Sportskanone zu werden, sonder darum anzufangen. Vielleicht ist es auch hilfreich, wenn man für den Sport das Haus nicht verlassen muss. Wenn du nicht in der Öffentlichkeit trainieren möchtest, probiere es doch z.B. mal mit blogilates.com. Dort findet ihr die unterschiedlichsten Pilates-Workouts. Achtung: Muskelkater vorprogrammiert! Ein weiterer nützlicher Tipp ist, sich mit einer Freundin/einem Freund zusammen zutun, oder mit einem Mannschaftssport anzufangen. So kann man sich nicht so leicht drücken ;) 
Richtige Sportmuffel können auch einfach nur spazieren gehen, denn auch das ist Bewegung und tut Körper und Seele gut. Letztendlich hilft nur, es einfach zu tun, denn im Allgemeinen werdet ihr schnell feststellen, dass euch die Bewegung gut tut und ihr werdet es nicht mehr missen wollen. Versucht es einfach ein einziges Mal :)

Mit der Entspannung ist das auch noch so eine Sache. Wir sind oft darauf programmiert, Leistung zu bringen und lassen dabei außer Acht, dass wir auch mal Erholung brauchen. Gerade bei Depressionen ist es so, dass man oft nur noch die leidigen Pflichten erledigt und nicht mehr auf sich selbst achtet. Für den Anfang nimm doch vor, an mindestens einem Tag in der Woche ein bisschen Zeit nur für dich einzuplanen. 
Nimm ein warmes Bad, schnapp dir ein gutes Buch, oder lege dich einfach entspannt aufs Bett. Speichere dir eine Erinnerung ins Handy, damit du es nicht vergisst. Sich selbst zu verwöhnen ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstakzeptanz, denn so eine kleine Auszeit ist Balsam für die Seele. Du hast das verdient und zwar unabhängig davon, was du geleistet hast. Gerade wenn du eine schlechte Woche hattet ist es wenig hilfreich, sich dafür zu bestrafen. Nutze stattdessen eine kleine Entspannungsphase, um deine Kräfte zu regenerieren.

Spaß und Lebensfreude sollten von ganz allein zu euch zurückkommen, wenn du all das eine Weile umsetzt. Es wird immer mehr Tage geben, an denen du ein bisschen mehr Farbe in deinem Leben siehst. Versuche, bewusst zu genießen und die schönen Seiten des Lebens zu sehen. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass es da ganz schön viel gibt, was du aus dem Blick verloren hattet.

Kurz gesagt: Macht kleine Schritte und lasst euch von Rückschlägen nicht unterkriegen. Ihr schafft das! Wenn ihr Hilfe braucht, könnt ihr uns jederzeit kontaktieren. AryaMonika und Ava helfen euch gern weiter. Schreibt uns einen Kommentar, oder eine E-Mail. Auch im Forum könnt ihr jederzeit eure Fragen loswerden.

Also, worauf wartet ihr? Es ist Sommer, Leute! Lasst uns leben!




Montag, 21. Mai 2012

Wie fange ich an, mich und meinen Körper zu lieben?

Als positiven Einstieg haben wir uns ein Thema ausgesucht, das die Basis für alles darstellt. Wie das erste Glied einer Dominokette bringt es alles zum Rollen. Egal, ob du einen genauen Plan hast, Gewicht verlieren, zunehmen, ein gesünderes Essverhalten, oder einfach nur ein glückliches Leben führen möchtest. Ohne Selbstliebe wird der Weg, den du gehst, dich niemals richtig zufrieden machen. Doch durch die richtigen Absichten und eine bestimmte Grundeinstellung kannst du alles schaffen. Wirklich alles!

"Ich fettes Ding. Ich schwabble durch die Gegend. Wie eine dicke rollende Kugel." "Meine Dehnungsstreifen und die Cellulite, das ist alles so widerlich, ich mag mich gar nicht im Spiegel angucken." "Ich bin zu schmächtig, schwach und unsportlich." "Mein Gesicht ist so eine Hackfresse!" - Erkennst du einige dieser Sätze wieder? Hast du dich auch schon mal gedanklich (oder sogar mit Worten vor anderen) fertig gemacht?

Dann frage ich dich: Bist du dir im Klaren darüber, welche Auswirkungen das auf dich hat? Es sind nicht einfach nur irgendwelche Worte, die man sich bei Gelegenheit ins Gedächtnis ruft. Auch keine Modeerscheinung, weil sich heutzutage eigentlich jeder als hässlich zu bezeichnen pflegt, um nicht als eingebildet zu gelten. Denn mit der Zeit formen sich deine Gedanken zu einer Realität. Zu deiner Realität. Das Unterbewusstsein hat keine Möglichkeit, die Richtigkeit dieser Worte zu überprüfen. Doch es saugt alles auf, wie ein Schwamm. Womöglich haben sich diese Selbstbeschimpfungen schon festgesetzt. Vielleicht bist du einer dieser Menschen, die nur das Schlechte sehen. Die keine Komplimente annehmen können, ohne sie als Schleimerei oder Heuchlerei abzustempeln. Kennst du diese Menschen in deinem Umfeld? Bewundernswerte Persönlichkeiten, die doch so wenig Selbstbewusstsein haben? Sie sind genauso wie du. Du denkst vielleicht, die negative Stimme in deinem Kopf hat recht, doch in mindestens siebzig Prozent der Fälle lügt sie.

Überall in Selbsthilfebüchern, auf Recoveryseiten werden sie empfohlen: Die positiven Worte!
Warum? Weil es wirkt. Was hast du zu verlieren? Probier es aus:

1. Geh jeden Morgen nach dem Aufstehen zum Spiegel und finde drei Dinge, die dir gefallen. Ignoriere alles, was dich stört und konzentriere dich auf deine Vorzüge. Rede mit deinem Spiegelbild, als wäre es deine Freundin. "Du hast wunderschöne Augen. Und dein verschlafener Blick ist so niedlich. Du bist ein wertvoller Mensch."

2. Nimm dir Zeit zum Frühstücken. Wir alle wissen: Das Auge isst mit. Und warum klatschen wir uns dann doch nur das labberige Toast auf den Teller? Steh ein wenig früher auf, recke und strecke dich und bereite dir ein schönes buntes Frühstück vor. Wenn du morgens nicht hungrig bist, tut es auch ein kleiner Smoothie oder ein Eiweißshake. Hol dir einen Milchschäumer für die Milch im Kaffee, streu ein bisschen Zimt dazu. Oder mache dir einen frischen Früchtetee und schneide ein bisschen Obst rein. Es geht darum, etwas für dich zu tun.

3. Wenn du in der Schule/Uni/auf der Arbeit Komplimente (zB "Du siehst gut aus.") erhälst, sag fröhlich "Danke! Ich fühle mich auch gut." und gib eins zurück. Denk dir nicht "Ja, einfach lächeln und so tun, als ob alles ok wäre." sondern: "Hey, eigentlich ist doch alles gut!"

4. Nimm dir vor, dir alle zwei Stunden ein Kompliment zu geben. Dabei kannst du dir alles einfallen lassen, Hauptsache es ist nicht sarkastisch oder total lahm. Sei nett zu dir. Wenn etwas nicht ganz so klappt, wie du es dir vorstellst, heißt das nicht, dass du nun in deiner Persönlichkeit entwertet bist. Du bist wertvoll, egal, was du erreichst. Nur, wer geduldig mit sich selbst ist, kann seine Ziele erreichen. Als Beispiel finde ich kleine Kinder sehr treffend. Wenn man sie bestraft und niedermacht, hat das selten positive Folgen. Sie sind demotiviert und können nicht an sich selbst glauben. Belohnt man sie aber und lobt sie für Fortschritte (natürlich ohne zu verhätscheln), werden sie Feuer und Flamme. Also: Das Glas ist halbvoll. Und wenn nicht, dann füllst du es ;-)

5. Wenn du abends im Bett liegst, lass den Tag mit positiven Worten ausklingen. Deine Selbstliebe bildet den Rahmen. Lächle, selbst wenn du dich in dem Moment nicht so fühlst. Verzeih dir deine Fehler. Sage: "Ich liebe mich." egal, wie dämlich du es am Anfang finden wirst.

Selbstakzeptanz geht über das Aussehen hinaus. Es ist das eine, Kleidung zu tragen, in der man sich wohlfühlt und seinen Körper mit allen Rundungen, Dellen, Rissen etc. zu akzeptieren. Aber das allerwichtigste ist, seine Persönlichkeit aufzuwerten. Hast du dich schon mal gefragt, weshalb gerade Menschen, die nicht unbedingt dem Schönheitsideal entsprechen, beliebt sind, den Partner für's Leben finden und allgemein bewundert werden? - Weil sie mit sich im Reinen sind. Wir sind viel lieber von Menschen umgeben, die selbstbewusst lächeln und eine Grundsicherheit ausstrahlen. Und warum solltest du nicht auch einer von ihnen sein können?

Wenn du diese Ratschläge befolgst, wird es jeden Tag leichter und natürlicher. Du wirst keinen Kloß im Hals haben, wenn du dich morgens anlächelst. Du wirst dich auf dein Frühstück freuen und anfangen, mehr Vorzüge zu finden. Es braucht Zeit, aber die hast du. Dieser Prozess läuft neben dir her. Du brauchst nichts weiter tun, als dir positiv zuzureden und die Veränderungen werden kommen.

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