Samstag, 18. April 2015

Zwischen Herausforderung und Überforderung

Letzten Montag befand sich in meinem Kopf ein dichter Gedankennebel und eine unangenehme Unruhe begleitete mich den ganzen Tag über, weshalb ich auf dem Weg zum Fitnesscenter spontan beschloss mindestens acht, im besten Fall jedoch zehn Kilometer zu laufen. Wohlwissend, dass ich das letzte Mal mit Müh und Not auf fünf kam.

Die erste halbe Stunde verging wie im Flug. Ich konnte meine Gedanken etwas sortieren und beschloss, fast alle meine Fotos auf Facebook zu löschen um der Welt und mir selbst zu signalisieren, dass ich mich weiter aus dieser Scheinwelt zurückziehe und die Basis für Vergleiche entferne.

Ab einem gewissen Punkt ist mein Körper so damit beschäftigt weiterzumachen, dass ich meine Gedanken darauf fokussieren muss, meinen Körper zu motivieren. Dann befinde ich mich in der Grenzzone meines Körpers, nicht weit entfernt von der Grenze, wo ich gerne bin - es ist ein schönes Gefühl an seine Grenzen zu gehen und nicht nachzugeben.

Ich schrieb meinem Freund nach jedem Kilometer eine kurze Nachricht um mich selbst zu motivieren, stellte mir fest vor, ihm am Ende ein Bild von der Anzeige mit "10km in 60min" zu schicken. Solche Gedanken sind meine stärkste Motivation.

Die letzten zwei Kilometer waren ein Kampf und nach dem 9. Kilometer schwebte mein Finger schon millimeterweit vom Geschwindigkeit-minus-Feld, im letzten Augenblick hab ich mich dagegen entschieden, ich wollte die Geschwindigkeit von 10kmh bis zum Schluss durchhalten.

Mehrmals lief mir ein kalter Schauer über die Arme und ich zitterte, obwohl mein Körper überhitzt war und hatte das Gefühl, sofort auf die Toilette zu müssen, aber ich machte beharrlich weiter bis ich mein Ziel erreichte.

Danach war ich erstmal geflasht und von Glückshormonen durchflutet. Schon krass, dass ich so ziemlich aus dem Nichts wieder 10km hinbringe, das zeigt wieder, wie viel Laufen mit dem Kopf zu tun hat - ich habe es gebraucht um meine Gedanken zu Ruhe zu bringen und schaffte es deshalb, so ist es nicht, wenn nur sportlicher Ehrgeiz dahinter steckt.

Ich war stolz auf meine Leistung, doch als ich erstmal Abstand gewonnen habe, ist mir klar geworden, dass es gar nicht so toll war wie es auf den ersten Blick aussieht. Ja, man soll an seine Grenzen gehen, aber die Trennung zwischen herausgefordert und überfordert ist hauchfein. Ich bin meinem Körper dankbar, dass er diese Leistung erbringen konnte, aber künftig werde ich früher auf Stop-Signale hören. Es ist nicht normal einen Kälteschauer an den Armen zu bekommen, wenn das Blut in schnellen Stössen durch die Adern pulsiert und der Schweiss nur so fliesst.

Zwei Tage später wollte ich etwas schneller fünf Kilometer laufen, allerdings hörte ich nach vier Kilometer auf, nachdem ich schon nach der Hälfte das Gefühl hatte, einen total überhitzten Kopf zu haben und bald umzukippen.

Denn Sport tut man für den Körper. Auf keinen Fall soll er dadurch malträtiert werden. Ich liebe meinen Körper für alles, was er für mich tut, dafür, dass er funktioniert und so viel leistet, und behandle ihn deshalb mit Respekt, so wie er es verdient hat.

3 Kommentare:

  1. Wie recht du hast! Man sollte wirklich mehr auf die Signale hören und dem Körper ruhe geben wenn er sie braucht.
    Das sollte ich mir auch mal angewöhnen. Ich hab die blöde Angewohnheit zu denken, solange ich noch stehe und nicht ohnmächtig auf dem Boden liege, geht immer noch was.. und das ziehe ich dann auch oft durch bis ich dann wirklich auf dem Boden liege und nur noch schwarz sehe.
    Ja das ist schlecht und blöd, sollte ich mir echt mal abgewöhnen!

    Aber freut mich mal wieder was von dir zu hören :)
    Ich hoffe dir geht es soweit ganz gut und du hast ein schönes Wochenende.
    Vanille ♡

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  2. Sport kann auch schnell zum Zwang oder zur Sucht werden - deshalb finde ich es wichtig, das richtige Maß zu finden. Früher als geplant aufzuhören oder etwas anderes zu machen oder einen ungeplanten Ruhetag einzulegen oder was auch immer... Das sollte möglich sein, ohne dass das schlechte Gewissen einen gleich umbringt. :) (Sonst stimmt etwas nicht bzw. man hat die Grenze zur (nächsten) Sucht schon wieder überschritten.)

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  3. Also hier kommen meine Ergebnisse der Challenge:)

    Tag 1
    Sport: +
    Ernährung: 2x Obst und 2x Gemüse; 2 l Wasser; keine Süßigkeiten
    Seele: +
    Entspannung: -
    Selbstliebe: +

    Tag 2
    Sport: +
    Ernährung: 2x Obst und 2x Gemüse; 2 l Wasser ; keine Süßigkeiten
    Seele: +
    Entspannung: +
    Selbstliebe: +

    Tag 3
    Sport: +
    Ernährung: 2x Obst und 2x Gemüse; 2 l Wasser; keine Süßigkeiten
    Seele: -
    Entspannung: -
    Selbstliebe: +

    Tag 4
    Sport: +
    Ernährung: 2x Obst und 2x Gemüse; 2 l Wasser; viele Süßigkeiten
    Seele: +
    Entspannung: +
    Selbstliebe: +

    Tag 5
    Sport: +
    Ernährung: 2x Obst und 0x Gemüse, 2 l Wasser; keine Süßigkeiten
    Seele: +
    Entspannung: +
    Selbstliebe:+

    Tag 6
    Sport: -
    Ernährung: 2x Obst und 1x Gemüse; 2 l Wasser; keine Süßigkeiten
    Seele: +
    Entspannung: +
    Selbstliebe: +

    Tag 7
    Sport: +
    Ernährung: 1x Obst und 2x Gemüse; 2 l Wasser; 1 Süßigkeit
    Seele: +
    Entspannung: +
    Selbstliebe: +

    Ich hoffe das war alles und ich habe nichts vergessen. Und ich bin natürlich gerne weiterhin dabei und mit der schule bekomme ich das schon irgendwie hin ;D

    Haha ich finde es lustig dass du mich mit dem Namen laura getauft hast xD
    Aber du kannst mich ruhig Vanessa nennen, das ist mein wirklicher Name :)

    Oh je dein Kommentar war so lang, deshalb hab ich jetzt die Hälfte auch schon wieder vergessen.
    Aber mach dir keinen Stress, wenn du dich erst Donnerstag wieder melden kannst, dann ist das natürlich auch in Ordnung.
    Ich höre ja immer wieder gerne von dir ♡

    Vanille :)

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