Dienstag, 1. Januar 2013

Neujahr

Wahrscheinlich kennen die meisten es schon, für die anderen zitiere ich den kleinen Text nochmal:
Stell dir vor,jeden Morgen stellt dir eine Bank 86400 Euro auf deinem Konto zur Verfügung. Du kannst den gesamten Betrag an einem Tag ausgeben. Allerdings kannst du nichts sparen - was du nicht ausgegeben hast, verfällt also. Aber jeden Morgen, wenn du erwachst, eröffnet dir die Bank ein neues Konto mit neuen 86400 Euro für den kommenden Tag.
Die Bank kann das Konto allerdings jederzeit und ohne Vorwarnung schließen. Sie kann von heute auf morgen sagen: "Das Spiel ist aus."


Was würdest du tun? Du würdest dir alles kaufen, was du möchtest? Nicht nur für dich, sondern auch für alle, die du liebst? Vielleicht sogar für Menschen, die du nicht kennst, nur um jeden Cent auszugeben und ihn zu nutzen, oder?
Dieses Spiel ist Realität. Jeder von uns hat so eine magische Bank: die Zeit.
Jeden Morgen bekommen wir 86400 Sekunden für den Tag geschenkt. Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren. Aber jeden Morgen beginnt das Konto, sich neu zu füllen.
Was also machst du mit deinen täglichen 86400 Sekunden?



Für manche ist es nur ein Tag wie jeder andere im Jahr, andere verfallen in eine regelrechte Neujahrs-Melancholie.  Was bleibt, ist eine Chance zum Neustart. Das letzte Jahr war nicht so, wie ihr es euch gewünscht habt? Dann schließt damit ab. Die eine Sekunde in der Jahreswende kann ein Kapitel schließen und ein neues in euch öffnen. Ein ganzes Jahr breitet sich aus. Ein leeres Buch mit 365 - leere Seiten, die ihr füllen könnt, wie ihr es wollt.
Wir wachsen damit auf, Geschenke zu bekommen, immer und immer wieder. Zum Geburtstag, zu Weihnachten, generell wenn man irgendeinen Verwandten nach langer Zeit mal wieder sieht. Und wir vergessen, dass wir unser größtes Geschenk jeden Tag bekommen. Es klingt wie aus den Selbsthilfebüchern; dieses: "Sieh jeden Tag als Geschenk an", aber ist es im Endeffekt nicht genauso? Egal wie arm wir sind, egal wie schlecht es uns geht: Wir haben die Zeit. Manchmal denken wir, sie würde gegen uns zu arbeiten - aber sie läuft doch nur. Sie läuft einfach weiter, und uns selbst ist überlassen, ob und wie wir sie nutzen.
Yolo ist zur nervigen Rechtfertigung für jeglichen Alkoholexzess zu werden; aber die Botschaft dahinter bleibt vielleicht immer noch immer als wichtige Erinnerung in unserem Leben. Die Erinnerung daran, dass wir nur das eine haben. Nur diese eine Jugend, um sie zu nutzen. Um uns gut zu tun. Um gesund und glücklich zu leben.


Auf ein gesundes, glückliches Jahr 2013!