Samstag, 29. September 2012

Glück


Woher wollen wir wissen das wir glücklich sind?
Wir sind immer auf der Suche nach "noch mehr Glück" dem "perfekten Glück", begeben uns auf die Suche nach unserem Glück und übersehen dabei, dass wir doch eigentlich glücklich waren, bevor wir beschlossen doch endlich glücklich zu werden. Sucht man bei Amazon in der Kategorie "Bücher" nach dem Suchbegriff "Glück", erhält man 24.778 Ergebnisse. Also wissen alle Menschen wie man glücklich wird, können sich einen Glücksratgeber kaufen, und werden glücklicher? Ganz so leicht ist es offensichtlich nicht, denn die Zahl der unglücklichen Menschen steigt, psychische Krankheiten nehmen zu, Burn-out tritt häufiger auf.
Ist es die Suche nach dem Glück die uns unglücklich macht?
Unsere Gesellschaft, die immer nach dem Besserem, Neuerem, Schnellerem hinter herrennt zerbrechen lässt?
(wunderwunderschönes Lied! Aus "Chihiros Reise ins Zauberland" <3)

Wenn man glücklich ist, dann läuft alles rund. Man ist erfolgreich, leistungsfähiger, hat intensivere zwischenmenschliche Beziehungen, lebt gesünder, schläft besser usw... 
Muss ich also erst glücklich werden damit ich gut schlafe, erfolgreicher bin und meine zwischenmenschlichen Beziehungen besser laufen? Ist Glück die Ursache von diesen Verhaltensarten oder das Resultat?
Irgendwo muss es ja anfangen, dass Rad muss ins Rollen gebracht werden. Doch erst glücklich werden um mir all diese Verhaltensweisen  anzugewöhnen? Oder muss ich sie mir erst antrainieren um glücklich zu werden?


Ich denke, dass man auf seine eigene Weise sein Glück finden muss, und daraus schließlich einige dieser postiven Verhaltensweisen resultieren. Doch sein eigenes Glück finden.. das scheint eines jeden Traum.
Es wäre jedoch auch möglich, dass man die ganze Zeit lebt, und denkt man sei "joa wohl so glücklich irgendwie", doch plötzlicher oder auch mit der Zeit, steigert sich dieses Glück ins Unermessliche. In Dimensionen, die man sich vorher hatte nie erträumen lassen können. Woher wissen wir was das "maximale Glück" ist?

Stell dir mal vor, du kennst nur eine Sorte von Apfelschorle. Sie ist relativ schwach konzentriert, d.h. da ist sehr viel Wasser, und nur wenig Apfelsaft drin. Doch eines Tages probierst du eine andere Apfelschorle- stärker konzentriertere- und bist völlig überwältigt! Du dachtest voher immer, du tränkest bereits eine sehr gute Apfelschorle, doch deine alte- mit der neuen verglichen- war ja total dünne Plörre!
Du erlebst eine höhere Intensität des Geschmacks und wirst süchtig.
Doch eines Tages verlierst du diese (neue) Apfelschorle und bist gezwungen, dich mit deiner alten, schwach konzentrierten Apfelschorle abzugeben. Während du vorher zufrieden mit der warst, findest du sie jetzt abstoßend- du bist auf den Apfelschorlengeschmack gekommen, und willst um jeden Preis deine intensivere Apfelschorle zurück.

Ich finde die Vorstellung, dass niemand weiß, ob er glücklicher ist als andere, dass es keine ultimative Messtabelle gibt, dass es möglicherweise noch weit hin bis zum "maximalen Glück" ist, unglaublich motivierent!
Es gibt Menschen die daran kaputt gehen, die verzweifelt glücklicher werden wollen- doch ich muss sagen, Glück wird, wenn man es zwingt sich nie steigern. Wie will man das auch anstellen?
Oder- auch eine gute Frage; was macht uns glücklich? Also dauerhaft?
Klar, man kann eben ein Stück Brownie essen, und noch während man es isst, die Glücksgefühle die einen durchströmen genießen, doch danach- nichts. Man fällt. Man hat wieder einen Schluck der intensiven Apfelschorle gekostet und ist jetzt erneut auf die dünne Plörre angewiesen.

Dauerhaft glücklich werden.
Doch ich bezweifele dass das geht. Denn das Glück macht uns schließlich dadurch so glücklich, dass es vergänglich ist. Ein ewiges auf und ab. Wir sollten versuchen, unser Glück zu genießen so lange es da ist, mit all unser Kraft. Denn die Erinnerung, dass wir mal so glücklich waren, hilft uns sicherlich, nicht aufzugeben, wieder aufzu stehen, den Gedanken zu haben; Es lohnt sich. 

von: Em